Freitag, 8. Januar 2016

Paris will bis 2025 die Verschwendung von Lebensmitteln um die Hälfte verringern


Während der UN Klimakonferenz COP 21 wurden die Bewohner der französischen Hauptstadt aufgefordert auf "Doggy bags" umzusteigen. Die Stadtverwaltung verteilte 100.000 Schachteln "Anti-Verschwendung” in rund hundert Restaurants, um den Gästen die Mitnahme der Reste ihrer Mahlzeit zu ermöglichen. Die ist nur eine der Aktionen mit denen der Pariser Stadtrat die Bürger anregt weniger Nahrungsmittel zu verschwenden.

Ziel ist es bis 2025 die Nahrungsmittelverschwendung um die Hälfte zu reduzieren. Die Stadt will in allen Bereichen aktiv werden, von der Produktion und dem Handel über die privaten Haushalte, bis hin zu Gaststättenbetrieben und Kantinen. Bisher sind die Pariser Einwohner nicht gerade das beste Beispiel: Jeder Bürger der Hauptstadt wirft jährlich durchschnittlich 13,8 kg noch verpackte Lebensmittel weg, das ist doppelt soviel wie der französische Durchschnitt. Wenn dazu die unverpackten, noch für den Konsum geeigneten Lebensmittel hinzukommen, die in die Mülltonne geworfen werden, so sind es 35.000 Tonnen Nahrungsmittel die in Paris alljährlich auf dem Müll landen.

Zu den Zielgruppen der Stadtverwaltung gehören Kantinen, vorrangig die Schulkantinen. Und das nicht zu unrecht, denn ein Drittel der zubereiteten Mahlzeiten werden nicht gegessen. Um dieser Verwendung ein Ende zu bereiten, sollen die Schulverwaltungen einer Charta unterzeichnen und das Personal besser ausbilden. "Wenn das Brot erst zum Schluss ausgeteilt wird, knabbern die Kinder nicht beim Anstehen und essen dann ihre Teller leer. Wenn die Salatsauce selbst gemacht ist, dann schmeckt der Salat besser und wird aufgegessen. Wenn das Obst geviertelt serviert wird, dann ist es einfacher zu essen und die Kinder nehmen nur so viel wie sie wollen" erklärt die Stadtverordnete Antoinette Guhl, die gemeinsam mit den Schulen bessere Verhaltensweisen ausgearbeitet hat.

Die Nahversorgung sei zu bevorzugen, um die Verschwendung beim Transport zu verringern. Beim Kantinenessen werden derzeit nicht weniger als 104.000 Mahlzeiten jährlich weggeworfen. Für Eltern, die ihre Kinder nicht vorzeitig anmelden, soll sich der Tagespreis um 40 % erhöht. Schließlich wünscht die Stadtverwaltung, dass nicht eingenommene Mittagessen von Kantinen der Schulen oder Freizeiteinrichtungen karitativen Vereinen überlassen werden. Auf Märkten sollen Vereine mit denen Übereinkommen geschlossen wurden, die nicht mehr verkaufbaren Waren abholen dürfen. Weiterhin plant die Stadtverwaltung die Förderung von speziellen Lebensmittelläden die ihre Waren unverpackt anbieten.

Paris hat zum Kampf gegen die Verschwendung aufgerufen und möchte bei der Nachhaltigkeit weltweit in Führung gehen.

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