Donnerstag, 9. April 2015

Sanfte Mobilität in Gruissan

Nachhaltiger Tourismus an der französischen Mittelmeerküste

Im Rahmen des Projekts Eco-gare Odyssea Protect stellt Gruissan auf sanfte Mobilität um

Bild: C.G. Deschamps
Die kleine französische Hafenstadt Gruissan bei Narbonne gilt seit Langem als Vorbild in Sachen naturnaher und nachhaltiger Tourismus. Wie kaum ein anderer Badeort an der beliebten Mittelmeerküste hat es Gruissan geschafft, seine natürlichen Küstengebiete zu erhalten. Der Strand von Gruissan ist für seine außerordentliche Wasserqualität bekannt und wird seit Jahren immer wieder mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Doch mit zunehmendem Besucherzahlen wird gerade das Thema Transport und Mobilität immer mehr zur Herausforderung. Deshalb baut die Stadt jetzt im Rahmen des EU-Projekts Eco-gare Odyssea Protect® seine Infrastruktur für eine klimaneutrale Fortbewegung aus - und nimmt dabei wieder einmal eine Vorreiterrolle ein.   

Das Projekt  
Eco-gare Odyssea Protect ist eine Initiative des Netzwerks Odyssea, in dem sich Hafenstädte und -regionen aus mehreren Mittelmeerländern zusammengeschlossen haben. Ziel ist es, die natürliche Umwelt der teils stark touristischen Küstenregionen zu bewahren, indem mithilfe von neuen Technologien und Innovationen ein breites Angebot an klimaneutralen Fortbewegungsmöglichkeiten geschaffen wird. In der ersten Projektphase werden aktuell rund 15 Mittelmeerstädte zu sogenannten "Ökohäfen" umgerüstet, allen voran Gruissan. Das Konzept besteht darin, eine neue interaktive und dabei umweltschonende Art des Tourismus zu fördern, ein Art Entdeckungsurlaub, bei der die Besucher die Stadt, die Küste und das Hinterland auf eigene Faust erkunden können - mit solarbetriebenen E-Bikes, mit dem Elektroauto oder mit dem Segway. Als virtueller Guide dienen mobile Anwendungen für Smartphones, Tablets oder GPS, die die Abenteurer auf einer thematischen Route durch die Landschaft leiten und auf kulturelle oder natürliche Sehenswürdigkeiten aufmerksam machen.


Bild: Gruissan
Tourismus ja - Tourismushochburgen nein!
Den Tourismus in der Region um Gruissan zu fördern, ohne dabei die sensiblen Ökosysteme der Küstenregion zu gefährden, das war schon immer erklärtes Ziel des kleinen Hafenortes am Mittelmeer. Deswegen verweigerten die Stadt und ihre Bewohner auch konsequent jeden Versuch, die Strandpromenade mit Hotelkomplexen zu verbauen. Das Ergebnis ist ein gut erhaltener Ortskern, der nur wenig mit den Touristenhochburgen zu tun hat, die sich ansonsten entlang der Mittelmeerküste erstrecken, und ein naturbelassener Strand, der alljährlich die Blaue Flagge für ausgezeichnete Wasserqualität erhält. Das Umland bietet zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten für Naturliebhaber und Abenteurer. Ein besonderes Highlight ist die Lagune von Gruissan mit ihren natürlichen Salzwasserseen. Mit dem neuen Angebot an grünen Transportmitteln können Besucher diese Landschaftsperlen nun ganz umweltverträglich erkunden.

Die Salzlagune von Gruissan; Bild: ADT Aude
    
Urlaub in Pfahlbauten am Strand von Gruissan
Eine ganz besondere Möglichkeit, naturnahen Urlaub am Meer zu verbringen, sind die Pfahlbauten am Strand von Gruissan. Die ehemaligen Fischerhäuser aus Holz sind auf Pfählen gebaut, um gegen Überschwemmungen gewappnet zu sein. Durch ihre einzigartige Lage direkt am Strand bieten sie einen perfekten Ausgangspunkt für Badeurlaub und Erkundungstouren.

Fischer-Pfahlbau am Strand von Gruissan

Quellen:
www.odyssea.eu
http://gruissan.blogs.lindependant.com
Office de Tourisme de Gruissan: Balades et Itinéraires Touristiques Zéro Emission

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