„Grand Paris“ - eine Stadt wird neu strukturiert
Die attraktiven Metropolen und Großstädte
stehen vor dem Problem eine wachsende Flut von neuen Einwohnern bewältigen zu
müssen. Außerdem sind sie Ziel von unzähligen Touristen aus aller Welt. Das
stellt sie vor große Aufgaben: Stadtplanung, Wohnraum, öffentlicher Nahverkehr,
Luft- und Umweltverschmutzung etc.
Paris, die Lichterstadt, in deren Großraum 11
Millionen Menschen unterschiedlichster Herkunft leben und die mit 32,2
Millionen Touristen im Jahr 2013 international die Spitzenposition der
Destinationen einnimmt, stellt sich diesem Problem und plant nun eine komplette
Neustrukturierung des gesamten Territoriums. Das neue „Grand Paris“ wird am 1.
Januar 2016 gegründet und ab 2017 soll die Neugestaltung des Großraums Paris in
Kraft treten. Die Stadt und 123 Rand- oder Verbundgemeinden werden geografisch
zu zwölf Territorien mit Einwohnerzahlen zwischen rund 315.000 und 569.000
Einwohnern zusammengefasst, wobei Paris-Stadt mit über 2,2 Millionen die höchste
Einwohnerzahl behält. Ziel ist es, die Zuständigkeiten für öffentliche
Einrichtungen, Stadtplanung, Wohnraum und vor allen Dingen für eine nachhaltige
Entwicklung neu zu definieren. Die Zusammenfassung in zwölf größere
Stadtgebiete soll die Durchführung von Planungen vereinfachen. Dazu gehören die
Entwicklung von klimafreundlicheren Transporten, Maßnahmen zur Verringerung der
Luftverschmutzung oder auch die Sanierung von überalterten Strukturen etc. Das
Zusammenleben von Randbevölkerung und den Einwohnern im Pariser Stadtgebiet
soll damit ebenfalls verbessert werden. Wie der Chef des Pariser
Korrespondenten-Büros der New York Times kürzlich in einem Artikel vermerkte: "Paris ist die schönste Stadt der Welt, doch selbst Pariser wissen es, dass sie
auf einer reichen, steifen und bürgerlichen Insel leben, wo die Stadtautobahn,
der Périphérique, eine Art Berliner Mauer oder Ghettomauer bildet".
Mit der Neustrukturierung soll verhindert
werden, dass wie bisher jede einzelne Gemeinde nur auf den eigenen Vorteil
bedacht ist, was häufig langfristige Schwierigkeiten bei der Realisierung
größerer Projekte im Umkreis bedeutet. Insgesamt 211 gewählte Vertreter der
Stadt Paris und der zwölf Territorien sollen dann ab 2017 "Grand Paris"
verwalten und für die Umsetzung der gefassten Entscheidung sorgen.
Quellenangabe: Informationen zum Teil aus der
Zeitung Le Parisien
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