Bretonische Biene
Die bretonische Biene - ein Hoffnungsschimmer im Kampf gegen das Bienensterben
Foto: Christian Ferrer, Wikimedia Commons |
Die bretonische Biene
Die bretonische Biene gehört zur Art der dunklen europäischen Biene, deren wissenschaftlicher Name Apis mellifera mellifera lautet. Sie ist ein sanftes und ausgeglichenes Tier mit relativ dunkler Färbung, der sie ihren Namen „abeille noire“ (schwarze Biene) verdankt. Aufgrund ihrer Größe und ihrer Widerstandsfähigkeit ist sie gut gegen harte Winter gerüstet und eignet sich besonders, um große Mengen an Blütenstaub zu transportieren. Außerdem erlauben es ihre langen Haare, auch bei schlechtem Wetter Blütenstaub zu sammeln und diesen bis zu 10 Kilometer weit bis zum Bienenstock zu tragen.Das Bienenkonservatorium auf Ouessant
Das Bienenkonservatorium von Ouessant hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Fortbestand der bretonischen Biene auf der Insel zu sichern und genügend Tiere zu züchten, um diese reinrassige, nicht kontaminierte Bienenart auch an Imker auf dem bretonischen Festland liefern zu können und die Art so auch außerhalb der Insel wieder anzusiedeln. Im Konservatorium ist ein ausgebildeter Imker das ganze Jahr über mit der Pflege der Bienenstöcke, der Zucht und der Honigernte beschäftigt. Daneben kümmern sich mehrere Dutzend Imker ehrenamtlich um die Bienen.So ist im Laufe der Jahre die Anzahl an Bienenstöcken auf Ouessant kontinuierlich gewachsen. Heute gibt es auf der Insel 150 Stöcke für die Honigproduktion und 200 Kolonien mit rund 400 Königinnen. Dank dieser Züchtung konnte die dunkle bretonische Biene nach und nach auch auf dem bretonischen Festland, woher sie ursprünglich stammt, wieder eingeführt werden. Insgesamt konnten allein im Jahr 2014 50 Königinnen „exportiert“ werden.
Die dunkle bretonische Biene gilt zwar immer noch als bedrohte Art, aber die Gefährdung ist deutlich zurückgegangen. Im letzten Winter reduzierte sich der Bestand nur um etwa 3 % im Gegensatz zu 30-40 % bei den anderen Bienenarten auf dem Festland. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf die große Blumenvielfalt auf der Insel sowie auf den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel zurückzuführen.
Der Honig von Ouessant
Die Herstellung von Honig ist zwar nicht das Hauptanliegen des Bienenkonservatoriums, aber dank der außergewöhnlichen Blumen- und Pflanzenvielfalt auf der Insel wird hier ein Honig von höchster Qualität produziert, der zu den besten der Welt zählt. Jährlich werden auf Ouessant, je nach Wetterbedingungen, zwischen zwei und drei Tonnen Honig geerntet. Die Schwankungen sind in erster Linie witterungsbedingt, denn obwohl die Biene gut gegen Wind und Kälte gerüstet ist, können Stürme oder lange Trockenperioden im Frühling großen Schaden anrichten. Aber auch in guten Jahren können mit den Erlösen aus dem Verkauf von Honig gerade einmal 10 % der Kosten des Konservatoriums abgedeckt werden. Der Rest wird durch Subventionen der Gemeinde von Ouessant, des Departements, der Region und verschiedener Partner finanziert. Seit 2009 ein Abkommen mit der Parfümerie Guerlain, die einen kleinen Teil des Honigs für die Herstellung kosmetischer Produkte abnimmt. Der Rest wird direkt auf der Insel vertrieben.Wer vor Ort Honig kaufen will und sich gleichzeitig über die schwarzen Bienen von Ouessant informieren möchte, kann dies von Mitte Juni bis Mitte September am Leuchtturm von Stiff tun. Dort beantwortet ein Mitarbeiter des Verbands gerne alle Fragen rund um das Thema Bienen. Außerdem kann man dort kostenlos eine Ausstellung des Bienenkonservatoriums und eine Ausstellung über die Insel besuchen. Ein zweiter Verkaufspunkt befindet sich im Gemischtwarenladen Le Marché des Iles. Exportiert wird der Honig nicht und auch bestellen kann man ihn nicht. Aus gesundheitlichen Gründen kann das Konservatorium auch keine „Honigtouren“ oder Besichtigungen der Bienenstöcke anbieten.
Foto: Emmanuel Boutet, Wikimedia Commons |
Quellen:
http://bretagne-biodiversite.org/octobre
http://abeillenoireouessant.fr/index.php
http://fr.wikipedia.org/wiki/Apis_mellifera_mellifera
http://de.wikipedia.org/wiki/Honigbienen
http://de.wikipedia.org/wiki/Bienen
Labels: Bretagne, Frankreich, Natur
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