Donnerstag, 29. Januar 2015

Daube Niçoise

Daube Niçoise


Die traditionelle Küche wird in Frankreich bekanntlich ganz groß geschrieben und gerade in Nizza ist man besonders stolz auf die regionale Kochkunst. Nicht umsonst tragen viele Gerichte, die aus der südfranzösischen Stadt stammen, ihren Namen. Weltbekannt ist mit Sicherheit der Salade Niçoise  aber auch das Ratatouille Niçoise, die Farcis Niçois oder die Raviolis Niçois gehören zur gefeierten Küche Nizzas.

Besonders in der kalten Jahrszeit beliebt ist die Daube Niçoise. Der leckere Eintopf ist ganz einfach zuzubereiten und gibt dabei viel Kraft und Wärme für kalte Wintertage. Hier unser Lieblingsrezept mit Variationsmöglichkeiten zum Nachkochen:




Zubereitungszeit: 15 Minuten
Garzeit: 3-4 Stunden
Schwierigkeit: sehr leicht

Ergibt 8 Portionen


Zutaten:

  • 2 kg Rindfleisch zum Schmoren (z.B. Unter- oder Oberschale) 
  • 250 g Zwiebeln
  • 200 g Karotten
  • 30 g Knoblauch
  • 1 Sellerie-Stange
  • 1 Bund Kräuter (Thymian, Lorbeer und Petersilie)
  • 30 ml Olivenöl
  • 1,5 Liter Rotwein
  • Salz 
  • grob gemahlener Pfeffer

Zubereitung


1. Das Fleisch waschen und in große Würfel (à ca. 60 g) schneiden. Die Karotten und den Sellerie waschen und grob würfeln (ca. 1,5 cm). Die Zwiebeln ebenfalls in 1,5 cm große Würfel schneiden. Den Knoblauch pressen.

2. 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch scharf anbraten. In einen Schmortopf geben und beiseite stellen.

3. Das Gemüse in der selben Pfanne mit dem restlichen Olivenöl goldbraun anbraten, in den Schmortopf mit dem Fleisch geben, die Kräuter hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Alles mit Rotwein übergießen und ggf. mit Wasser auffüllen, bis das Fleisch und das Gemüse vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sind.

4. Zum Kochen bringen und dann bei sehr schwacher Hitze mindestens 3 Stunden schmoren lassen   

Variationen


Die Daube Niçoise kann nach Belieben mit folgenden Zutaten verfeinert werden:
  • 50 ml Tresterbrand (Grappa)  zusammen mit dem Wein über das Fleisch und Gemüse gießen
  • 250 g pürierte Tomaten  zusammen mit dem Gemüse in den Schmortopf geben
  • 80 g getrocknete Steinpilze  zu Beginn in lauwarmem Wasser einweichen lassen und ca. 30 Minuten vor Ende der Garzeit in den Schmortopf geben 
  • geriebene Schale einer halben Bio-Orange, 1 Gewürznelke  zusammen mit den Kräutern in den Topf geben
  • 1 Kalbsknochen oder Speckschwarte  mit dem Gemüse in den Schmortopf geben; den Knochen kurz vor dem Ende der Garzeit entfernen; den Speck in Streifen schneiden und wieder untermischen.  

Bon appétit!


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Donnerstag, 22. Januar 2015

Wandern im Land der Hugenotten

Historische Wanderwege auf den Spuren der Hugenotten

Der Hugenottenweg in der Drôme Provençale

Historischer Hintergrund – die Hugenotten in Frankreich

Die Geschichte der Hugenotten in Frankreich ist geprägt von Leid, Unterdrückung und religiöser Verfolgung. Ihren Anfang nimmt sie im 16. Jahrhundert mit Johannes Calvin, der die Kirche in Frankreich reformieren will und eine neue, an Luther orientierte Glaubensrichtung begründet, die vor allem im Süden des Landes schnell Zulauf findet. Doch die religiöse Minderheit wird von den katholischen Machthabern ausgegrenzt, unterdrückt und schließlich in den sogenannten Hugenottenkriegen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts militärisch bekämpft. Ein vorläufiges Ende nimmt der Krieg 1598 mit dem Edikt von Nantes, in dem Heinrich IV. der protestantischen Minderheit in Frankreich Religionsfreiheit und Bürgerrechte gewährt und somit für eine rasche Ausbreitung der Hugenotten sorgt. Doch schon ein knappes Jahrhundert später, 1685, widerruft Ludwig XIV das Edikt und beginnt mit einer erbarmungslosen Verfolgung der Hugenotten im Land, die in eine Auswanderungswelle mündet, die mehrere Jahrzehnte dauern sollte und während der Schätzungen zufolge zwischen 200.000 und 250.000 Protestanten das Land verlassen. Insbesondere in der südfranzösischen Provinz Dauphiné im Département Drôme, die als Hochburg des Protestantismus galt, kommt es zu einer regelrechten Massenflucht in Richtung Deutschland und der Schweiz.

Der Wanderweg

Heute lässt sich die Flucht der religiösen Minderheit auf einem internationalen Wanderweg nachvollziehen. Dieser beginnt in dem kleinen Ort Poët-Laval im Departement Drôme, wo das „Museum des Protestantismus im Dauphiné“ Einblicke in die Geschichte der protestantischen Minderheit und die Hintergründe der Auswanderung gibt. Von dort führt der historische Pfad durch den Wald von Saou, den Naturpark Vercours und durch das Departement Isère, vorbei an Grenoble und Barraux und durch den Regionalpark Chartreuse. Weiter geht es im Departement Savoie, über Chambéry und Aix-les-Bains bis Chautagne. Im Departement Haute-Savoie angekommen, durchwandert man das Rhône-Tal und die Hochebene des Vuache und erreicht schließlich Chancy an der Grenze zur Schweiz ganz in der Nähe von Genf. Danach verläuft der Hugenotten-Pfad durch die Schweiz und Deutschland bis ins hessische Bad Karlshafen, wo der historische Weg nach insgesamt 1800 km endet.

Auf dem gesamten französischen Abschnitt des Hugenotten-Wanderwegs finden sich zahlreiche Hinterlassenschaften der protestantischen Bewegung. Vor allem in den ehemaligen Hochburgen wie Dieulefit, Bourdeaux und Die fühlt man sich in eine andere Zeit und Welt versetzt. Aber auch landschaftlich hat die Route einiges zu bieten: mal führt sie über weite Hochebenen, mal durch unberührte Täler und selbst felsige Gebirgsregionen sind keine Seltenheit. Kein Wunder also, dass sich auch die Pflanzenwelt auf der Strecke immer wieder verändert – von den Lavendelfeldern und Olivenhainen der Drôme provençale bis hin den prächtigen Buchen- und Eichenwäldern des Val de Drôme.

Kreuz an der Grenze zwischen Drôme und Isère Col de Menée

Trotz dieses außergewöhnlichen Natur- und Kulturerbes ist die Gegend um den französischen Hugenotten-Pfad touristisch kaum erschlossen. Um ihre historische Bedeutung bekannter zu machen und die gesamte Route zum europäischen Fernwanderweg auszubauen, wurde im Rahmen des EU-Programms LEADER das Projekt Sur les Pas des Huguenots ins Leben gerufen, das durch Partner in Frankreich, Deutschland, Italien und der Schweiz unterstützt wird. Und das Projekt zeigt Wirkung: Im Januar 2015 wurde der 374 km lange und 29 Etappen umfassende französische Hugenottenpfad durch den französischen Wanderverband Fédération Française de la Randonnée Pédestre offiziell zum GR-Fernwanderweg erklärt.

Auch in Deutschland, wo ein großer Teil der protestantischen Flüchtlinge eine neue Heimat fand, wird die historische Exilroute bei Wanderfreunden immer beliebter. Auf insgesamt 1000 Kilometern führt die Strecke vom Schweizer Grenzort Schaffhausen über die schwäbische Alb, entlang des Neckars, durch den Odenwald, das Rhein-Main-Gebiet und den Taunus bis ins nordhessische Bad Karlshafen, das, speziell für die Glaubensflüchtlinge gegründet, ein Gesamtdenkmal der Hugenottenzeit darstellt. Der Wanderweg ist durchgängig markiert und bietet immer wieder Abstecher, die seine historische und kulturelle Bedeutung besonders deutlich machen. Schließlich ließen sich Ende des 17. Jahrhunderts in Baden-Württemberg und Hessen, im Ruhrgebiet und in Hamburg, in Berlin und Brandenburg, sowie in vielen anderen Teilen Deutschlands viele Tausend Hugenotten nieder, die mit ihrer Sprache, ihren Traditionen und ihren Fertigkeiten die Geschichte des Landes prägen sollten.  





Das erste Stück des französischen Hugenotten-Pfads kann man ab sofort auf einer neuen Wanderreise von France écotours erleben. Die individuelle Tour Auf den Spuren der Hugenotten führt in 7 Tagen von Poët-Laval nach Die und deckt damit einige der sehenswertesten Orte, Burgen und Naturlandschaften ab.

Poët-Laval, Bild: Mejia  


Quellen:
www.surlespasdeshuguenots.eu
www.hugenotten-waldenserpfad.eu
www.hugenotten.de/hugenotten/frankreich.php
www.ffrandonnee.fr/
https://de.wikipedia.org/wiki/Edikt_von_Nantes
http://de.wikipedia.org/wiki/Hugenottenkriege



 

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Donnerstag, 15. Januar 2015

Revoir Paris

Revoir Paris

Ausstellung in der Cité de l’architecture et du patrimoine

Bild: Cité de l'Architecture et du Patrimoine

Wie sah Paris vor 200 Jahren aus und wie könnte sich die Stadt in den nächsten 200 Jahren entwickeln? Dieser Frage ist eine temporäre Ausstellung im Pariser Architekturmuseum Cité de l’Architecture et du Patrimoine gewidmet. Die Ausstellung „Revoir Paris“ der Künstler François Schuiten und Benoît Peeters zeigt, wie sich die Metropole in den letzten zwei Jahrhunderten verändert hat. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Einflüssen von Georges-Eugène Haussmann, der im 19. Jahrhundert das Pariser Stadtbild mit breitangelegten Boulevards und Plätzen grundlegend revolutionierte. Gleichzeitig spielen die Macher mit den Visionen aus ihrer berühmten Comic-Reihe „Les Cités Obscures“ (deutsch: Die geheimnisvollen Städte) und inszenieren hypothetische Zukunftsszenarien für die Stadt.

Die insgesamt 7 Teilbereiche der Ausstellung befassen sich mit den Themen Haussmann, Pariser Weltausstellungen, Mobilität, vertikale Stadt, Paris und Umland, Utopie und Weltstadt. Herzstück von Revoir Paris ist ein interaktiver Bildschirm mit 3D-Projektion, auf dem die Besucher die Besucher die Entwicklung von Paris nachverfolgen, Gebäude entstehen und verschwinden lassen  und sich so auf eine Zeitreise in die Vergangenheit und fiktive Zukunft der Stadt begeben können.

Revoir Paris ist noch bis zum 9. März 2015 in der temporären Ausstellung der Cité de l’Architecture et du Patrimoine zu sehen. Der Eintritt kostet 5 Euro (3 Euro ermäßigt). Falls Ihr in den nächsten Wochen einen Paris-Aufenthalt plant, solltet Ihr Euch diese architektonische Zeitreise auf keinen Fall entgehen lassen!

Adresse:
1, Place du Trocadéro et du 11 novembre
75016 Paris (16. Arrondissement)
Öffnungszeiten: Mo, Mi, Fr, Sa, So von 11 – 19 Uhr & Do von 11 – 21 Uhr (dienstags geschlossen) 





Quellen:
www.citechaillot.fr
www.citechaillot.fr/fr/expositions/expositions_temporaires/25655-revoir_paris.html
fr.wikipedia.org/Haussmann
fr.wikipedia.org/Citesobscures
 

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Montag, 5. Januar 2015

Galette des rois

Galette des rois


Dass die Franzosen gerne feiern, wissen wir alle. Das erste große Fest des Jahres wird in Frankreich deshalb schon am 6. Januar gefeiert. Der Dreikönigstag wird hier traditionell mit einer Galette des rois begangen. Der „Königskuchen“ wird mit einer Bohne oder einer kleinen Porzellanfigur gespickt und in großer Runde geteilt. Der glückliche Finder der Bohne bekommt dann eine Krone aufgesetzt und darf sich für den Rest des Tages König nennen. Falls Ihr diese kleine Tradition auch übernehmen wollt und für Euch und Eure Liebsten eine leckere Galette backen möchtet, findet Ihr hier unser Lieblingsrezept.



Zubereitungszeit: 1,5 Stunden
Ruhezeit: 5,5 Stunden
Backzeit: 30 Minuten

Ergibt 6-8 Portionen


Zutaten:


Für den Blätterteig:
  • 250 g Mehl
  • 285 g Butter
  • 1 Teelöffel Salz
  • 120 ml Wasser
Für die Mandelcrème-Füllung:
  • 100 ml Milch
  • 25 g Mehl
  • 25 g Zucker
  • 1 Eigelb
  • 85 g Butter
  • 100 g Puderzucker
  • 1 halbe Vanilleschote
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 2 ganze Eier
  • 1 Teelöffel Rum
Für die Glasur:
  • 1 Eigelb
  • 1 Teelöffel Milch
Benötigte Utensilien:
  • 1 große und 1 mittelgroße Schüssel
  • 2 kleine Schüsseln
  • 1 Küchewaage
  • 1 große Bohne oder eine kleine Porzelanfigur
  • 1 Sieb
  • 1 Schneebesen
  • 1 Kochlöffel
  • 1 Pinsel
  • 1 Nudelholz
  • 1 kleiner Topf
  • 1 spitzes Messer
  • 1 Backblech
  • 1 Schablone mit 26 cm Durchmesser (oder Boden einer runden Springform)
  • Backpapier
  • Frischhaltefolie


Zubereitung


1. Für den Blätterteig: Das Salz in 120 ml Wasser auflösen. 40 g Butter bei Zimmertemperatur weich werden lassen und in Stücke schneiden. Das Mehl in eine große Schüssel sieben, die weiche Butter  und das Salzwasser hinzugeben. Den Teig gut durchkneten, zu einer Kugel formen und kreuzförmig einschneiden. In Frischhaltefolie einwickeln und 2 Stunden kühl stellen.   

2. Die Butter mit einem Nudelholz zwischen zwei Blättern Backpapier flach ausrollen, so dass ein Quadrat mit 15 cm langen Seiten entsteht. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und zu einem Quadrat mit 25 cm Seitenlänge ausrollen. Die Butter in die Mitte des Teigs legen und die Ecken des Teigs einschlagen. Den Teig zu einem Rechteck ausrollen und drei mal falten. In Frischhaltefolie einpacken und 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Umdrehen und noch mal 1 Stunde kühl stellen.

3. Für die Mandelcrème: Die Milch und den Inhalt der halben Vanilleschote in einem kleinen Topf zum Kochen bringen. Das Eigelb und den Zucker in einer kleine Schüssel schaumig schlagen, dann 2 Teelöffel gesiebtes Mehl dazugeben. Die kochende Vanillemilch hinzugeben, ohne mit dem Rühren aufzuhören. Das Ganze wieder in den Topf füllen und 1-2 Minuten unter ständigem Rühren kochen lassen. Die Crème in eine Schüssel füllen und 10 g Butter darauf zerlaufen lassen, damit keine Haut entsteht.
   
4. Den Puderzucker, die gemahlenen Mandeln und das restliche Mehl in eine große Schüssel sieben. Die Butter mit einem Kochlöffel verrühren, ohne dass sie schaumig wird. Sobald sie cremig wird, das Zucker-Mandel-Mehl-Gemisch hinzugeben und vermischen. Die beiden ganzen Ei eines nach dem anderen hinzugeben, ohne mit dem Rühren aufzuhören. Den Rum und schließlich die gekühlte Vanillecrème untermischen. Die Mandelcrème mit Frischhaltefolie abdecken und kalt stellen.

5. Aus einem Karton eine runde Schablone mit 26 cm Durchmesser ausschneiden oder den Boden einer runden Springform benutzen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und in zwei gleichgroße Stücke teilen. Beide Teile mit dem Nudelholz ausrollen, bis sie ca. 2 mm dick sind. Mit einem spitzen Messer und mithilfe der Schablone oder des Backformbodens aus beiden Schichten einen Kreis von ca. 26 cm Durchmesser ausschneiden. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die erste Teigschicht darauf legen. Mit Mandelcrème bestreichen und dabei einen äußeren Rand von ca. 2 cm aussparen. Die Bohne oder die Porzellanfigur darauf platzieren und den Rand mit einem nassen Pinsel befeuchten.

6. Das Ganze mit der zweiten Teigschicht bedecken. Den Rand in regelmäßigen Abständen eindrücken, damit er gut zusammenhält. Das Backblech mit der Galette 30 Minuten kalt stellen. Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Die Galette aus dem Kühlschrank nehmen und mit der Rückseite eines Messers von der Mitte des Kuchens ausgehend geschwungene Linien bis zum Rand in den Teig zeichnen, ohne den Teig zu durchstechen. Das Eigelb mit der Milch zu einer Glasur verrühren und mit einem Pinsel auf die Galette auftragen. Die Galette 30 Minuten backen und lauwarm servieren.
      
Jetzt wird sich zeigen, wer die Bohne findet und für den Rest des Tages König spielen darf! 



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