Donnerstag, 18. Juni 2015

7 Geheimtipps in Paris

7 Geheimtipps in Paris

Unsere Top-Empfehlungen für Euren nächsten Paris-Trip 


Ihr habt (mal wieder) einen Kurztrip in Frankreichs Hauptstadt geplant und sucht nach guten Adressen, um etwas ganz Besonderes zu erleben? Wir haben unsere 7 Favoriten für ein etwas anderes Pariserlebnis für Euch zusammengestellt  von der perfekten Unterkunft über Restaurants und leckere Snacks zwischendurch bis hin zu alternativen Vierteln, Einkaufsmöglichkeiten und einem romantischen Ort für Verliebte. 


Geheimtipp 1: Auberge de Jeunesse Yves Robert  günstig, zentral & umweltfreundlich

Übernachtung


Die wichtigste und zugleich schwierigste Frage, die sich Paris-Besuchern stellt, lautet "Wo übernachten?". Zentral gelegen sollte es unbedingt sein, sauber und angenehm, und natürlich nicht zu teuer. Und wer jetzt noch auf eine umweltfreundliche Unterkunft Wert legt, kann gleicht zuhause bleiben, oder? Falsch! Die Jugendherberge "Yves Robert" im 18. Pariser Arrondissement verbindet all diese Kriterien. Über das ökologische und preisgünstige (ab 30 Euro pro Person und Nacht) Hostel berichteten wir im April 2014 ausführlich. Mehr lesen

Auberge de Jeunesse Yves Robert
20 Esplanade Nathalie Sarraute
75018 Paris
Tel.: (+33) 1 40 38 87 90
www.fuaj.org

Jugendherberge Yves Robert in Paris

Geheimtipp 2: La Butte aux Cailles  ein Dorf mitten in Paris

Pariser Viertel


Wer die Touristengegenden um Montparnasse, Notre-Dame und den Eiffelturm satt hat und mal eine ganz andere Seite von Paris kennenlernen möchte, der sollte einen Abstecher in das Viertel "La Butte aux Cailles" im Westen des 13. Bezirks wagen. Das charmante Viertel besticht durch seinen fast dörflichen Charakter mit niedlichen Straßenzügen, kleinen Häuser und blühenden Gärten. Nur 5 Minuten mit der Metro von der quirligen Innenstadt entfernt, könnte man hier fast vergessen, dass man sich mitten in Paris befindet. Doch die Ruhe und Gemütlichkeit, die hier tagsüber regiert, weicht bei Einbruch der Dunkelheit einem erstaunlich regen Nachleben. Lasst Euch einfach überraschen!   

"Petite Alsace" in La Butte aux Cailles; Bild: Ordifana75

Geheimtipp 3: Le Temps des cerises  Schlemmen in einem außergewöhnlichen Ambiente

Restaurant


Um richtig gutes Essen zu finden, muss man in Paris nicht lange suchen. Die Auswahl zwischen edlen Sternerestaurants, In-Lokalen und kleinen, familienbetriebenen Ecklokalen ist schier unendlich. Unser Geheimtipp bietet neben leckeren Bistrot-Spezialitäten wie Confits und gepökeltem Schweinebauch aber noch etwas anderes: ein ganz besonderes Ambiente. Das Restaurant "Le Temps des cerises" wird als Kooperative geführt. Das Motto lautet: "Kein Chef, kein Profit, kein Handy!" Stattdessen findet man hier eine verspielte Einrichtung, anständige Preise (Mittagsmenü für 12 Euro) und jede Menge gute Laune!

Le Temps des cerises
18 rue de la Butte-aux-Cailles
75013 Paris
Tel.: (+33) 1 45 89 69 48
Öffnungszeiten: Mo-Sa 11:45 - 14:30 und 19:00 - 23:45
  

Geheimtipp 4: Farinez' vous  leckeres Gebäck und soziales Engagement

Bäckerei-Konditorei


In der Boulangerie "Farinez' vous" im 13. Pariser Arrondissement gibt es nicht nur jede Menge leckere, hausgemachte und 100 % natürliche Backwaren, der Betrieb engagiert sich auch im Rahmen eines Solidaritätsprojekts und bildet sozial benachteiligte Menschen im Bäckerhandwerk aus. Einen ausführlichen Bericht über die außergewöhnliche Bäckerei findet Ihr hier.

Farinez' vous
Boulangerie artisanale et solidaire
19 rue du Château des Rentiers
75013 Paris
Tel.: (+33) 1 45 83 98 48
www.farinez-vous.com

Solidarische Bäckerei im 13. Pariser Arrondissement

Geheimtipp 5: Puerto Cacao  faires Naschen

Chocolaterie  


Nachkatzen finden in der Stadt der Chocolatierskunst jede Menge süße Verführungen. Wer jedoch am liebsten mit gutem Gewissen nascht, ist in der Chocolaterie "Puerto Cacao" am besten aufgehoben. Hier werden alle Schokoladenspezialitäten noch handwerklich hergestellt und alle Zutaten sind 100 % natürlich und stammen aus dem fairen Handel, d.h. sie werden direkt beim Produzenten in Venezuela bezogen. Schokolade kann man hier nicht nur kaufen, sondern an der Schokobar auch in flüssiger Form genießen. Die Karte ist lang und reicht von reinster Milch- und Edelbitterschokolade bis hin zu ausgefallenen Geschmackskreationen wie Pfeffer, Honigwein und Heidelbeerpurée. Eine Tasse heiße Schokolade kostet 4,50 €. Im Sommer kann man statt der heißen Variante auch hausgemachte eisgekühlte Schokoshakes auf der Terrasse schlürfen. Auch die Pralinenauswahl lässt sich sehen. Die leckeren Stücke werden einzeln oder in verschiedenen Packungsgrößen angeboten  ein perfektes Geschenk für die Liebsten zu Hause oder einfach für sich selbst!  

Puerto Cacao
2 Rue Théophile Roussel 
75012 Paris
Tel.: (+33) 1 43 47 58 60
Öffnungszeiten: Di-Fr von 11 - 14 Uhr und von 15 - 19 Uhr sowie Sa von 9:30 - 19 Uhr

Bild: Puerto Cacao

Geheimtipp 6: Marché d'Aligre  das etwas andere Einkaufserlebnis

Markt


Einer der schönsten Märkte von Paris befindet sich im 12. Arrondissement. Entstanden war der Markt im 18. Jahrhundert, um die wachsende Bevölkerung der Vorstadt mit allem Lebenswichtigen zu versorgen. Jeden Tag bis auf montags findet man hier die besten Lebensmittel, die schönsten Kunstgegenstände und jede Menge anderes Nützliches und Unnützes. Vor allem sonntags kann man hier mit etwas Geduld richtige kleine Schätze finden. Aber auch ein einfacher Spaziergang durch die bunten, duftenden Stände ist ein wahres Erlebnis!

Marché d'Aligre
Place d'Aligre
75012 Paris


Der Marché d'Aligre im 12. Pariser Bezirk

Marktstand auf dem Marché d'Aligre

Geheimtipp 7: "Place to Kiss"  Schnappschüsse für Verliebte

Romantischer Ort


Tausende verliebte Paris-Besucher versuchen ihre Gefühle jedes Jahr in der Stadt der Liebe zu verewigen, indem sie ein Vorhängeschloss an der "Pont des Arts" anbringen. Doch die Stadt ist von dieser Tradition alles andere als begeistert und versucht immer wieder, Paare zu anderen Möglichkeiten der Verewigung zu bewegen  mit mäßigem Erfolg. Aktuell hat man sogar das Eisengeländer der Brücke durch zwei Glasscheiben ersetzt, um die Schlösserepidemie einzudämmen. Eine schöne Alternative, um seine Liebe festzuhalten, bietet jetzt die untere Aussichtsplattform des Eiffelturm. Dort lädt eine Markierung mit den Worten "Place to Kiss" ein, romantische Erinnerungsfotos zu schießen. Und wer die Aussichtsplattform statt mit dem Aufzug über die 640 Treppenstufen erklimmt, erreicht den 7. Liebeshimmel auch noch in Toppform!

"A Place to Kiss" auf dem Eiffelturm
   

Extra-Tipp: Originelle Parisreisen mit France écotours


Wer die schönsten und außergewöhnlichsten Orte in Paris mit einer Gruppe erleben möchte, kann sich einer der thematischen Städtereisen von France écotours anschließen. Ob bei der 4-tägigen Erkundungstour "Im Herzen von Paris", mit dem Fahrrad bei "Paris à vélo" oder in der Spezialversion "Paris für Frauen hier gibt es statt Eiffelturm und Sacré-Coeur jede Menge Geheimtipps und tiefe Einblicke in das Leben der Pariser.

Geführte Gruppenreise mit France écotours 

   

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Tarte courgettes-chèvre

Tarte courgettes-chèvre (Zucchini-Schafskäse-Tarte)

Neben vielen anderen Köstlichkeiten ist die französische Küche für ihre leckeren herzhaften Tartes bekannt  angefangenen bei der berühmten Quiche Lorraine, einem runden Mürbeteigkuchen mit Speck, Eiern und Crème fraîche, bis hin zu Blätterteig-, Hefeteig- oder anderen kreativen Teigvaritationen gefüllt mit allem, was die Küche so hergibt  ob Fleisch, Fisch oder vegetarisch.
Das folgende Rezept gehört zu unseren persönlichen Tarte-Favoriten, eine Variante mit Parmesan-Mürbeteig, frischen Zucchinis und Schafskäse aus dem Süden Frankreichs. Bon appétit!


Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten
Gehzeit für den Teig: mind. 1 Stunde
Backzeit: 30 Minuten

Ergibt 6 Portionen


Zutaten:


Für den Parmesan-Mürbeteig
  • 200 g Mehl
  • 125 g Butter
  • 50 g Parmesan
  • 1 Ei
  • Salz
  • Pfeffer aus der Mühle
  •  
Für die Füllung
  • 3 mittelgroße Zucchini
  • 1 Rolle Ziegenkäse (200 gr)
  • 4 Eier
  • 15 cl Crème fraîche
  • 1 mittelgroße Knoblauchzehe (gepresst)
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:


Für den Parmesan-Mürbeteig
  1. Den Parmesan reiben und mit dem Mehl, einer guten Prise Salz und etwas Pfeffer in einer großen Schüssel vermengen. Die Butter in kleine Stücke schneiden und dazugeben. Den Teig kräftig mit den Händen kneten, bis eine krümelige Masse ensteht.  
  2. Das Ei hinzugeben und den Teig solange weiter kneten, bis eine homogene Masse ensteht, die sich zu einer Kugel formen lässt. Der Teig sollte nicht übermäßig bearbeitet werden. Mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Für die Füllung
  1. Den Backofen auf 190°C vorheizen. 
  2. Die Zucchini waschen, beide Enden abschneiden und die Zucchini in 1 cm breite Scheiben schneiden.
  3. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und die Zucchini max. 3 Minuten darin kochen (oder max. 5 Minuten im Dampf garen). Gut abtropfen lassen. 
  4. Die Enden der Ziegenkäserolle abschneiden und den restlichen Käse in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. 
  5. Den Parmesan-Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen, gleichmäßig ausrollen und eine Quiche-Form damit auslegen. Den Teig mehrmals mit einer Gabel einstechen, damit er beim Backen keine Blasen wirft. 
  6. Den Teig zunächst mit den Käsescheiben und dann mit den heißen Zucchinischeiben belegen. 
  7. Die Eier mit einer Gabel schaumig schlagen und die Crème fraîche untermischen. Gut verrühren und mit Knoblauch, Salz und Pfeffer würzen.
  8. Die Eicrème über der Tarte verteilen und die Tarte ca. 30 Minuten auf unterster Schiene backen. Die Tarte kann heiß oder lauwarm, aber auch kalt als Vorspeiße oder Snack zwischendurch serviert werden. 

Tipp: Um der Tarte eine besondere Sommernote zu verleihen, könnt Ihr ein paar fein gehackte Minzblätter unter die Eicrème mischen. 

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Donnerstag, 11. Juni 2015

Solidarische Bäckerei Paris

Solidarisches Paris

Pariser Bäckerei engagiert sich für soziale Integration

Solidarische Bäckerei im 13. Pariser Arrondissement

Teuer, anonym und rücksichtslos  diesen Ruf versucht Paris seit geraumer Zeit abzuschütteln. Stattdessen will sich Frankreichs Hauptstadt in eine "solidarische, dynamische und innovative Metropole" verwandeln. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, unterstützt und fördert die Stadt diverse öffentliche Projekte und private Initiativen zur sozialen Integration, fairen Arbeitsplatzschaffung und kooperativen Unternehmensführung. Ein besonders schönes Beispiel für eine solche Inititative ist eine solidarische Bäckerei, bei der neben leckeren und natürlichen Backwaren vor allem die Menschen im Vordergrund stehen.


Handwerksqualität und Solidarität

Die Bäckerei "Farinez' vous" (auf Deutsch in etwas "Ran ans Mehl!") im 13. Pariser Arrondissement wurde erst vor wenigen Monaten, im Oktober 2014, eröffnet. Doch schon jetzt hat sie sich einen Ruf bis über die Grenzen des Viertels hinaus verschafft. Kein Wunder, denn das Konzept von Gründerin Domitille Flichy ist so einfach wie genial: Handwerksqualität und Solidarität. Alle Backwaren werden direkt vor Ort und ausschließlich aus natürlichen und heimischen Zutaten ohne künstliche Zusatzstoffe hergestellt. Das Besondere ist jedoch der Ansatz der sozialen Integration, durch den benachteiligte Menschen eine Ausbildungsstelle und damit eine zweite Chance bekommen  - eine Seltenheit in einer Branche, in der sonst finanzieller Druck und erbitterter Wettbewerb regieren.

Besuch in Paulines Bäckerei

Im Rahmen einer von France écotours organisierten 4-tägigen Gruppenreise in Paris hatten wir das Vergnügen, die Bäckerei in der Nähe der Porte d’Ivry zu besuchen. Empfangen wurden wir von der Filialleiterin Pauline, die uns nicht nur das Konzept ausführlich erläuterte, sondern auch mit köstlichem Gebäck und himmlischen Kuchen verwöhnte.

"Hier beginnt der Tag um 4 Uhr morgens", erklärt uns die engagierte Pariserin, "also drei Stunden bevor die ersten Kunden in den Laden kommen, um Baguettes oder süßes Gebäck zu kaufen, oder an einem der Holztische ihren morgendlichen Kaffee zu trinken." Zu den Stammkunden der Bäckerei gehören nicht nur die Einwohner des Viertels, sondern auch viele Geschäftsläute, die in Bürogebäuden in der Nähe arbeiten und mittags die köstlich leichten Snacks und das einfache aber herzliche Ambiente zu schätzen wissen. Der Raum im Erdgeschoss, in dem uns Pauline ihre Leckereien serviert, ist ruhig und klimatisiert - ideal um in Ruhe ein Buch zu lesen oder mit Freunden oder Kollegen zu plaudern. Neben ihren Tätigkeiten als Filialleiterin kümmert sich Pauline zusammen mit ihrer Kollegin Nathalie um die Azubis - eine fordernde aber sehr lohnende Aufgabe. "Selbst wenn jemand überhaupt keine Ahnung vom Backen hat, kann man innerhalb kürzester Zeit viel erreichen, wenn der Teamgeist stimmt. Hier kann sich jeder auf jeden verlassen. Das ist eine wunderbare Erfahrung."

Filialleiterin Pauline: Leidenschaft für's Backen und ihre Mitmenschen


Pauline (li.) backt und Nathalie kümmert sich um die Bestellungen

Das Projekt

Paulines Bäckerei ist eine von zwei Filialen in Paris, die sich im Rahmen eines Integrationsprojektes engagieren. Sie dient als Ausbildungsstätte für Langzeitarbeitslose und sozial benachteiligte Personen, die hier in einer zweijährigen Umschulungsmaßnahme das Bäckerhandwerk erlernen. Im Vordergrund der Initiative steht die Nachhaltigkeit. Der Betrieb wird als GmbH geführt und muss als solche wirtschaftlich tragfähig sein. Natürlichkeit und Regionalität stehen nicht nur bei den Backzutaten ganz weit oben - auch die Einrichtung besteht zu 100 % aus ökologischen und lokalen Produkten: die Tische sind aus Eichenholz aus heimischen und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gefertigt und die restlichen Möbel und das Geschirr stammen vom Trödelmarkt oder von wohltätigen Vereinen. An oberster Stelle steht jedoch die soziale Komponente. Deshalb werden die Angestellten nicht nur nach ihrer beruflichen Qualifikation ausgewählt, sondern in erster Linie nach Motivation, Solidarität  und Teamgeist.  

Adresse:
Farinez' vous
Boulangerie artisanale et solidaire
19 rue du Château des Rentiers
75013 Paris
Métro: "Olympiades" oder "Porte d’Ivry"
Tel.: (+33) 1 45 83 98 48
www.farinez-vous.com

      

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Mittwoch, 3. Juni 2015

Umweltverschmutzung Mittelmeer

Plastikfriedhof Mittelmeer

Die Müllproblematik im Mittelmeer  Hintergründe und Lösungsansätze 

Plastiktüten im Mittelmeer; Bild: marcelgreen.com

Die französische Mittelmeerküste zählt nicht nur zu den beliebtesten Urlaubsregionen Europas  sie weist auch eine unwahrscheinliche Vielfalt mariner Tier- und Pflanzenarten auf. Doch trotz zunehmenden Bewusstseins für die Bedeutung des Meeres und seiner Bewohner ist das Mittelmeer, genau wie viele andere Gewässer der Welt, durch Verunreinigungen, Übernutzung und Klimawandel gefährdet. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Belastung durch Müll dar. Im Folgenden möchten wir Euch einen Überblick über Ursachen und Auswirkungen der Verschmutzung sowie aktuelle Bemühungen zur Bekämpfung der Müllproblematik geben.   


Zunehmende industrielle Aktivitäten und mangelnde Entsorgungsinfrastruktur sorgen dafür, dass die Menge an Müll, die jedes Jahr im Mittelmeer landet, stetig wächst. Dabei werden rund 80 % dieser Abfälle an Land erzeugt. Besonders die wachsenden Metropolregionen an der französischen Mittelmeerküste werden den explodierenden Müllmengen ihrer Einwohner, Touristen und Unternehmen längst nicht mehr Herr und leiten große Mengen davon ins Mittelmeer. Die Folge sind verschmutzte Strände, Artensterben im Wasser wie an Land und eine zunehmende Schadstoffbelastung in der gesamten Nahrungskette, Dabei stellt insbesondere der Plastikmüll eine immense Belastung dar.

Internationale Konferenz "Plastique et Méditérranée"

Um dieser gefährlichen Entwicklung entgegenzuwirken, setzen sich verschiedene Akteure aus den betroffenen Regionen für den Schutz des Mittelmeers ein und arbeiten an Lösungen, um die Müllproblematik in den Griff zu bekommen. So fand erst kürzlich, im März 2015, in Monaco eine internationale Tagung zum Thema Plastikmüll im Mittelmeer statt. Unter dem Motto "Plastique et Méditerranée : au déla du constat. Quelles solutions ?" sollte es dabei nicht nur um eine Bestandsaufnahme gehen, sondern darum, echte Lösungsansätze zu entwickeln. Veranstalter der Konferenz war Beyond Plastic Med, eine Initiative der Prince Albert II of Monaco Foundation, der Mava Foundation, Tara Expéditions und Surfrider Foundation Europe. Ziel war es, in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten (Unternehmen, Regierungen, Wissenschaftlern etc.) konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, um einerseits die Produktion von Plastikmüll zu reduzieren und andererseits seine schädlichen Auswirkungen auf die maritime Umwelt zu minimieren. Dazu gehören u.a. innovative Recyclingmethoden, die Entwicklung neuer stabilerer und schadstoffärmerer Kunststoffe sowie alternativer, biologisch abbaubarer Verpackungsmaterialien und die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Auswirkungen des erhöhten Müllaufkommens.

Lebenszyklus einer Plastiktüte; Grafik: taramediterranee.blog

Meeresschutzgebiete und die Initiative MedPAN

Mit dem Schutz des Mittelmeers beschäftigt sich auch die Inititative MedPAN. Das internationale Netzwerk umfasst knapp 100 Mitglieder und Partner aus 18 Mittelmeerstaaten, darunter Umweltministerien, Forschungseinrichtungen, Nationalparks, Umweltschutzorganisationen und andere NGOs. Mit diversen Projekten und Aktionen widmet sich MedPAN insbesondere der Entwicklung und Verwaltung von marinen Naturschutzgebieten (z.B. Natura 2000 Schutzgebiete) und sucht nach nachhaltigen Lösungen, um die Interessen von Umwelt, Industrie, Tourismus und Fischfang zu vereinen.
 

Die französischen Mittelmeerinseln  Naturschutzgebiete und "Wachposten" vor der Küste Frankreichs

Beim Schutz der Artenvielfalt und der Wasserqualität des Mittelmeeres kommt den vielen kleinen Inseln vor der französischen Mittelmeerküste eine besondere Rolle zu. Die mehr als 1000 oft winzigen Inseln im westlichen Mittelmeerbecken weisen zum Teil einzigartige Ökosysteme mit zahlreichen endemischen Arten auf, die es zu schützen gilt. Gleichzeitig gelten sie als Indikator dafür, welche Schäden die Verschmutzung des Meeres durch Plastikmüll und andere Verunreinigungen für das Gesamtsystem Mittelmeer sowie alle anderen Gewässer der Welt mit sich bringt. Aufgrund ihrer äußerst sensiblen Ökosysteme reagieren sie besonders empfindlich auf Umweltveränderungen. Artensterben und Epidemien sind hier also nicht nur besonders verheerend, sondern können und sollten auch als Warnsignal für das gesamte Mittelmeer angesehen werden.    

Die "Goldenen Inseln" vor der französischen Mittelmeerküste; Bild: Pascal Saint Jean

Ein Gesetz für die Umwelt: Verbot von Einweg-Plastiktüren ab 2016

Auch die französische Regierung hat das Problem erkannt und einen ersten Schritt zur Bekämpfung des Plastikmülls im Mittelmeer unternommen: Im Juli 2015 wurde ein grundsätzliches Verbot von Einweg-Plastiktüten in Frankreich beschlossen, das am 1. Januar 2016 in Kraft tritt. Mehr dazu erfahrt Ihr hier (auf Französisch).


Quellen:
www.medpan.org
oceans.taraexpeditions.org
www.beyondplasticmed.org
taramediterranee.blog
www.marcelgreen.com
www.surfrider.eu/a-vos-cabas-le-sac-plastique-a-usage-unique-interdit-des-2016-en-france/


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